






Schnellauswahl Schlaraffia Teil: | 1 | | 2 | | 3 | | 4 | | 5 | | 6 |
Welche Prominente dazugehören...
Zum Schlaraffentum bekannt haben sich beispielsweise Franz Lehar, Peter Rossegger, Gustav Mahler, Friedel Gauwitz, Bruno Heydrich, Clemens Schmalstich, wie der Erbauer der Glocknerstraße, Franz Wallack, der Raketengeneral Walter Dornberger, die Schauspieler Paul Hörbiger, Richard Münch, der bayrischen Staatsschauspieler Gustl Bayrhammer, der mit der Kinderserie Pumuckl bekannt wurde, Albert Sixtus, der Schöpfer der „Häschenschule“ (Häschen-Klein der Sixtaner), der Ex-CSU-Bundestagsabgeordnete Ekkehard Voigt (Zapfenstreich der Bänkler) und der ehemalige Bundesbankdirektor Lutz Roland (Don Monedos der wandernde Scheinwerfer) sowie der ehemalige Wetterkartenmaler Uwe Wesp (ZDF). Im Rahmen des Schlaraffentums werden darüber hinaus auch zahlreiche nicht mehr lebende Persönlichkeiten namentlich verewigt, indem sie posthum zu „Ehrenschlaraffen“ (ES) erkürt und immer wieder gerne rezitiert werden, so z. B. Heinz Erhardt (ES Alberich von Schalk), Hermann Löns (ES Mümmelmann), Johann Wolfgang von Goethe (ES Faust), Friedrich von Schiller (ES Funke), Ludwig van Beethoven (ES Florestan), Robert Gernhardt (ES Dorlamm vom Wörtersee), Jeremias Gotthelf (ES Ueli vom Bauernspiegel), Albert Einstein (ES Relativ), Peter Paul Rubens (ES Malerfürst). Derzeit gibt es über 450 verschiedene ES, viele davon in mehreren Reychen, sodass man wohl von über 600 ES ausgehen muss. Wilhelm Busch z.B. ist in 17 Reychen ES, Goethe gar in 25 Reychen, und die Zahl der ES wächst beständig. Zum Gedenken an die ES werden in vielen Reichen sogenannte Turneye abgehalten, Wettstreite um den besten Beitrag, der mit einem entsprechenden Orden belohnt wird, wie z.B. das Florestan-Turney in Bonn um die beste Beethoven-Interpretation, das Emil-Turney um den besten Beitrag zu Erich Kästner in Dresden oder das Turney um die Funke-Kette in Weimar .
Was die Ehefrauen tun...
Die ritterlichen Abende ("Sippungen") sind ausschließlich Männern vorbehalten. Warum?Schlaraffia ist eine Gemeinschaft von Männern. Dass Frauen nicht Mitglied werden können, hängt mit den beiden grundlegenden Spielelementen "Rittertum" und "Hochhalten der Freundschaft zusammen." In der Ritterzeit werden die Frauen hoch verehrt, aber nach außen hin traten sie nicht aktiv in Erscheinung. Sie können deshalb dem Ziel des schlaraffischen Pseudo-Ritterspiels, der Persiflage im Umgang mit der Obrigkeit und der Gesellschaft nicht dienen. Der dabei gepflegte Humor käme bei den Frauen nicht an: Die meisten Frauen stellen sich nicht gern selbstironisch in Frage.
Um zwei hinkende Vergleiche zu bemühen:
In einer Männer-Sportmannschaft spielen keine Frauen mit.
Bei einem Kaffeekränzchen würden Männer gewaltig stören.
Die Freundschaft hat innerhalb des schlaraffischen Spiels einen hohen Stellenwert. Da würden durch die Anwesenheit von Frauen ganz andere Akzente gesetzt! Bei der Freundschaft zwischen Männern ist die Gefahr, dass dabei Erotik ins Spiel kommt, sehr viel geringer, als bei einer Freundschaft zwischen Frauen und Männern. Es ist auch undenkbar, dass in einem Verein per Satzung Freundschaft zwischen Mann und Frau gefordert würde. Viele Frauen profitieren aber durchaus davon, wenn ihr Lebenspartner durch die Schlaraffia mehr Lebensfreude gewinnt und entspannt und fröhlich von den Sippungen heimkommt und ihr begeistert davon berichtet.
Die Frauen spielen an anderer Stelle eine große Rolle bei Schlaraffia.
Im Sommer findet in jedem Reych eine Reihe von künstlerischen, kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen statt, die ohne Teilnahme von Frauen undenkbar wären, denn erst durch ihr Wohlwollen wird es ihren Männern ermöglicht, den manchmal nicht unerheblichen Zeitaufwand für die schlaraffische Sache aufzubringen. Sie werden geladen zu Jubiläen, beim Turney, zum Fest ohne Anlass, zu Konzerten eigener Ensembles oder des kompletten "Allschlaraffischen Orchesters" mit Musikern aus mehreren Orten. Im Sommer gehören sie zu vielen privaten Festen dazu.
Um den Frauen zu zeigen, was ihre Männer in den Sippungen so treiben, findet außerdem ein- bis zweimal jährlich eine Sippung mit Frauen statt.
Viele der Frauen halten auch Kontakt untereinander und treffen sich regelmäßig zu einem geselligen Beisammensein.

Wo etwas über sie geschrieben steht...
Über derlei Ereignisse und manches mehr berichtet weltweit in deutscher Sprache die eigene Schlaraffen-Zeyttung. Was Schlaraffen an Büchern schrieben, füllt in der Allschlaraffischen Bibliothek Berlin inzwischen mehrere Räume.
Wo sie sich begegnen...
Schlaraffia lebt freilich nicht nur vom wöchentlichen Treff Oktober bis April, sondern von der Begegnung in aller Welt. Schlaraffen sind nie allein. Sie pflegen Freundschaften im eigenen Reych und sind in jedem Reych der Welt jederzeit willkommen, können überall, wo sich Schlaraffen zusammenfinden, als Gäste „einreiten“. Die Einsamkeit des Alters gibt es für sie nicht. Dazu hilfreich ist neben der deutschen Sprache das "Vademecum", das Ort, Wochentag und Thema der Veranstaltungen vermerkt, somit entsprechende Vorbereitungen ermöglicht. Im Pass, den der Schlaraffe erhält, werden solche "Einritte" bestätigt.
Warum sie Nachwuchs suchen...
Wie jede Vereinigung sind auch die Schlaraffen bestrebt, erworbene Werte der Nachwelt weiterzugeben. Da ist zum einen die riesige Schatztruhe voller ideeller Werte. Das Wichtigste aber ist der schlaraffische Grundgedanke eines hohen Ideals, der es gerade in der heutigen sachlichen Welt lohnt, gepflegt zu werden. Deshalb sind Männer zwischen 30 und 60 gefragt, die sich in schlaraffischer Art und Weise engagieren wollen. Es gibt keine Präsenzpflicht, aber die Hoffnung wird ausgesprochen, dass jeder Schlaraffe sich rege beteiligen möge.