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Friedrich Koch
Es gibt viele Köche – Der Zeichner mit dem frechen Stift

1880 zieht die Familie nach Breslau um, 1884 kehrt sie nach Gotha zurück. Hier besucht Fritz Koch Grundschule und Gymnasium, 1895 macht er den Abschluss an einer kaufmännischen Berufsschule.
Von 1895-99 studiert er an den Kunstakademien in Leipzig und Karlsruhe und ist danach drei Jahre freiberuflich in Leipzig für Postkartenverlage, lithographische Reproduktionen u.ä. tätig. Ein Sturz beim Turnen und die daraus resultierende Schwerhörigkeit waren der eigentliche Grund, dass er entgegen dem Wunsch seines Vaters Maler wurde.

Mittlerweile ist er der bekannteste und beliebteste Zeichner-Journalist Berlins und sagt selbst von sich: „Es gibt viele Köche, aber eben nur einen Koch-Gotha.“
1917 gestaltet er für seine Heimatstadt Gotha einige Kriegsgeldnotscheine.
1922 löst er seinen festen Vertrag mit dem Ullstein-Verlag und arbeitet nur noch vereinzelt als Pressezeichner. In diese Zeit fällt auch seine Namenserweiterung zu Koch-Gotha, weil es in Berlin so viele Maler und Zeichner namens Koch gibt.
1923 zeichnet er zu Versen von Albert Sixtus geniale Bilder und es entstand „Die Häschenschule“ Seine bis dahin schon große Popularität wandelt sich in Berühmtheit.
1927 erfolgt eine Gesamtausstellung seines künstlerischen Werkes in Berlin.
Es folgen weitere Illustrationen zu Kinderbüchern, die an die Originalität und Qualität der Häschenschule nicht heranreichen.

Ab 1933 beendet er seine Pressearbeit. Als man ihn propagandistisch einspannen will, stellt er einem Vertreter Goebbels die Frage: „Können Sie sich einen von Koch-Gotha gezeichneten SA-Mann vorstellen?“
1937, zu seinem 60.Geburtstag gibt es in der Gothaer Kunsthalle eine Jubiläumsausstellung. 10 Kinderbücher und 56 weitere Bücher soll er bis dahin illustriert haben.

Sein Sommersitz in Altenhagen-Ahrenshoop wird nun ständiger Wohnsitz. Hier lebt er mit seiner Frau, ebenfalls Malerin, beschäftigt sich mit Vor- und Frühgeschichte, zeichnet Blumen- und Gräserstudien, arbeitet im Kulturbund und zeichnet für die Satirezeitung „Frischer Wind“, der sich später „Eulenspiegel“ nennt.
1947 wird er Ehrenbürger der Stadt Rostock und eine Straße wird nach ihm benannt.
Er stirbt am 16.Juni 1956.
„Zeichnen hieß für ihn erzählen“ sagte Wolfgang Zajitz, Konrektor a.D. aus Lippspringe anlässlich des 120.Geburtstages Koch-Gothas auf einer Rede in der Elberstädter Kirche. „Er, der bereits in den 20er Jahren einen Blick hatte für Käuze und Schelme, für Knorrige wie für Träumer, er scheute sich nicht, einige der Schildaischen Ähnlichkeiten Zeitgenossen unterzuschieben.“ Und „ Er ist eine sonderbare Blüte am deutschen Baum.“
Da bleibt nur noch zu sagen: „Es lebe der alte Fritze mit alle seine Witze!“
Unter dieser Überschrift erschien 1968 ein Artikel über Koch-Gotha von Egon Jameson in der Berliner Morgenpost.