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Biografie Teil 3

Diese Tatsache und seine Haltung gegenüber den neuen Machthabern, aber auch seine liberalen und oft zu menschlichen Ansichten führte danach zu immer stärkeren Anfeindungen, denen er vor allem von Seiten seines Rektors ausgesetzt war. Dies führte zu seiner frühzeitigen Pensionierung im Alter von 45 Jahren. Offizieller Grund war allerdings sein sich ständig verschlechternder Gesundheitszustand, bedingt durch die Verletzungen aus dem 1.Weltkrieg.
Wegen seiner Weigerung, "Auerbachs Kinderkalender" mit nationalsozialistischem Inhalt zu bereichern, musste Sixtus ständig mit Überprüfungen und Bespitzelungen leben.
Im Oktober 1937 wurde er von der Gestapo für zwei Tage verhaftet und seine literarische Tätigkeit empfindlich eingeschränkt. Die Feuerburg – Trilogie wurden sogar eingestampft, und nichts von ihm Verfasstes durfte mehr in einer offiziellen Liste erscheinen oder im Schaufenster ausgestellt werden.
Ende 1938 entzog er sich den Glauchauer Spitzeln durch den Wegzug nach Jena, wo sein Sohn Wolfgang, der inzwischen seine Staatsprüfung als Lehrer bestanden hatte, ein Studium der Philologie begann.

In Jena erlebte Sixtus auch das Ende des Krieges und den Zusammenbruch des Dritten Reiches.
Aber seine Genugtuung darüber wurde schwer durch den Verlust seines Sohnes getrübt, der noch am 12.Dezember 1944 Henriette Schneider aus Moers (Rhein) in Jena heiratete, aus dem russischen Feldzug aber nicht wieder heimkam. Sein Schicksal ist trotz umfangreicher Recherchen des Deutschen Roten Kreuzes auch in neu zugänglichen russischen Archiven bis heute ungeklärt. Wahrscheinlich befand er sich auf einem Schiff mit Flüchtlingen aus Ostpreußen, das von russischen Truppen in der Ostsee versenkt wurde. Seine Frau wartete bis 1948 vergebens und kehrte danach wieder zu ihrer Familie nach Moers zurück. Sixtus ist über diesen Schicksalsschlag innerlich nie mehr hinweggekommen.